19. September 2008

Circus Barum im Wandel der Zeit


Nachdem es so scheint als ob 2008 die letzte Saison des grossartigen Circus Barum ist, wollen wir einen Blick zurück auf 38 Jahre Circus Gerd Siemoneit-Barum werfen.


Gerd Siemoneit wird am 6. März 1931 im ostpreußischen Gumbinnen in gutbürgerlichen Verhältnissen geboren.
Bereits als Jugendlicher fast er jedoch den Entschluss: „Ich werde Raubtier-Dompteur oder Circusdirektor.“ Am liebsten beides.

Auf der Flucht verschlägt es die Familie nach Hamburg-Bergedorf.

Hier in Hamburg packt er im Mai 1946 heimlich seine Habseligkeiten und heuert als „elternloser Flüchtling“ beim „Circus Williams“ an. Die Mutter, die ihn mit Hilfe der Polizei schnell ausfindig macht, lässt sich von der Circusdirektorin Carola Williams schließlich überzeugen, dass ihr Sohn auch beim Circus Zukunftschancen haben kann.

Eine Saison bleibt Gerd Siemoneit beim Circus Williams und macht sich als „Mädchen für Alles“ nützlich. Im Winter kehrt er erst einmal zurück zu seiner Familie, die inzwischen in Marburg lebt und beginnt, dem Wunsch der Mutter entsprechend, eine Druckerlehre. Doch schon bald drängt es ihn erneut zum Circus.

1948 lässt er sich im Circus Barum der Familie Kreiser engagieren, arbeitet als Requisiteur, später als Tierpfleger. Gemeinsam mit einigen Gleichaltrigen lässt ihn das Direktions-Paar Margarete und Arthur Kreiser schließlich zum Jockeyreiter ausbilden.

Sein großes Ziel, Raubtier-Dompteur zu werden, verliert er dennoch nie aus den Augen. Ein Reitunfall bringt die ersehnte Wende. In Folge einer schweren Knie-verletzung muss Siemoneit die Reiterei just zu einem Zeitpunkt aufgeben, da die Barum-Direktion beschließt, ihre Raubtier-Nummer künftig von einem jüngeren Dompteur vorführen zu lassen. In der Saison 1952 steht er erstmals mit einer Gruppe bestehend aus Löwen und Tigern in der Barum-Manege. Start einer Bilderbuch-Karriere.

In den Folgejahren geht es stetig bergauf. Siemoneit wird von renommierten Circusunternehmen engagiert, gastiert in ganz Europa. 1957 baut er für den dänischen „Circus Benneweis“ eine große gemischte Raubtiergruppe mit Löwen, Tigern, Pumas, Leoparden und einem schwarzen Panther auf; damals wie heute eine Rarität und absolute Sensation.

Von seinen ersparten Gagen kauft er sich 1962 eigene Raubtiere: vier Löwen, zwei Tiger, zwei Leoparden, zwei Pumas und den schwarzen Panther „Onyx“. Mit ihm gelingt ihm eine bis heute einmalige Dressur und letztlich der ganz große Durchbruch. Aus drei Metern Höhe springt der Panther in die Arme des Dompteurs.

Schnell avanciert Gerd Siemoneit zu einem gefragten Experten und wirkt in verschiedenen Dokumentarfilmen und Fernseh-Serien mit.

Im Frühjahr 1970 kauft er Wagen und technisches Material des 1968 eingestellten Circus Barum und gründet sein eigenes Unternehmen, das er in Anlehnung an seine Erfolge als Hauptdarsteller in der Fernsehserie „Jens Claasen und seine Tiere“ „Circus Safari“ nennt.

1971 benennt er seinen Circus zunächst in „Barum-Safari“ um. Nach Verhandlungen mit der Erbengemeinschaft der verstorbenen Margarete Kreiser-Barum erhält er ein Jahr später endgültig die uneingeschränkten Rechte an dem traditionsreichen Namen „Barum“, der damit auch offizieller Bestandteil des Familiennamens Siemoneit wird.

Unter der Leitung von Gerd Siemoneit wächst der Circus Barum zu einem der erfolgreichsten Großcircusse Europas heran.

Höhepunkt der Programme sind stets Siemoneit’s eigene Raubtier-Nummern. Für seinen einzigartigen Dressurstil erhält Gerd Siemoneit zahlreiche Auszeichnungen. 1975 überreicht Prinzessin Caroline von Monaco dem Star-Dompteur beim „Internationalen Circusfestival von Monte Carlo“ den „Silbernen Clown“. 1976 erhält er das Bundesverdienstkreuz. 1998 wird Siemoneit beim „Circusfestival von Monte Carlo“ von Fürst Rainier von Monaco für sein Lebenswerk geehrt.

2 Kommentare:

Circus-für-immer hat gesagt…

Eine Legende geht!
Schmerzlich ist der Abschied vom Prinzipalen und seinem Unternehmen!

Was bleibt sind die schönen Erinnerungen an viele Jahre, die man diesen Vollblut- Circusmann bewundern durfte.

Sein Ruhestand sei ihm gegönnt!

Danke Gerd Siemoneit-Barum

garlanyan hat gesagt…

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